Adela von Pfalzel

Ehemalige Stiftskirche St. Maria und St. Martin in Pfalzel

Adela von Pfalzel, auch Adolana oder Adula (* um 660; † um 735), war angeblich eine Tochter des Seneschalls und Pfalzgrafen Hugobert und der Irmina von Oeren und gehört zur Familie der Hugobertiner. Sie war mit Odo verheiratet, einem vir illuster.

Adela gründete kurz nach 700 das Kloster Pfalzel in dem als Palatiolum bezeichneten spätrömischen Landsitz, den sie von ihrem Schwager Pippin dem Mittleren erworben hatte, und wurde dessen erste Äbtissin. 721 besuchte Bonifatius Adela und ihr Kloster. Der Fuldaer Ragyndrudiskodex stammt vermutlich von Adelas Schwester Regentrud und kam somit über Adela an Bonifatius und schließlich nach Fulda.

In ihrem Testament (732 oder 733) stattet sie das Kloster Pfalzel mit Gütern an der Maas und der Mosel, im Gillgau und im Bidgau aus.

Adela und Odo hatten mindestens drei Kinder:

  • Alberich († 714/721), der Vater des Bischofs Gregor von Utrecht († 774)
  • Gerelind von Pfalzel († nach 699)
  • Haderich († nach 699)

Sie wird in der römisch-katholischen Kirche als Heilige verehrt. Ihr Gedenktag ist der 3. Januar.

Literatur

  • Eduard Hlawitschka: Die Vorfahren Karls des Großen. In: Wolfgang Braunfels (Hrsg.): Karl der Große. Lebenswerk und Nachleben. Band 1: Helmut Beumann (Hrsg.): Persönlichkeit und Geschichte. Schwann, Düsseldorf 1965, S. 51–82.
  • Matthias Werner: Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Die Verwandtschaft Irminas von Oeren und Adelas von Pfalzel. Personengeschichtliche Untersuchungen zur frühmittelalterlichen Führungsschicht im Maas-Mosel-Gebiet. Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1982, ISBN 3-7995-6688-0, S. 15, 25–35, 65, 83, 99, 121, 129, 132, 175, 176–185, 188, 191–226, 233–238, 241–247, 250–259, 262–270, 274, 280–283, 290–292, 294, 297–300, 304, 310, 316–325, 326–328 (Konstanzer Arbeitskreis für Mittelalterliche Geschichte. Vorträge und Forschungen. Sonderband 28) (PDF).
  • Dieter von der Nahmer: Adela von Pfalzel. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 1. Artemis & Winkler, München/Zürich 1980, ISBN 3-7608-8901-8, Sp. 143. 
  • Friedrich Wilhelm BautzAdela. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Bautz, Hamm 1975. 2., unveränderte Auflage. Hamm 1990, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 33–34 (Artikel/Artikelanfang im Internet-Archive).
  • Franz Xaver KrausAdula. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 50.
  • Alfons Friderichs (Hrsg.): Adela, In: Persönlichkeiten des Kreises Cochem-Zell, Kliomedia, Trier 2004, ISBN 3-89890-084-3, S. 27.
  • Franz-Josef Heyen, Das St. Marien-Stift in (Trier-) Pfalzel, Germania Sacra NF 43, Berlin, New Yorck 2005
  • Adela von Pfalzel in der Rheinland-Pfälzischen Personendatenbank
  • Adula von Pfalzel im Heiligenlexikon
  • Jennifer Striewski: Art. Adela von Pfalzel im Online-Portal Rheinische Geschichte, veröffentlicht am 30. September 2010
  • „Adela“ (GSN: 057-00012-001), In: Germania Sacra (Abgerufen: 18. Februar 2020).
Normdaten (Person): GND: 118500627 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n83035378 | VIAF: 67256230 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Adela von Pfalzel
ALTERNATIVNAMEN Adolana; Adula
KURZBESCHREIBUNG Äbtissin
GEBURTSDATUM um 660
STERBEDATUM um 735